Offener zweiphasiger Realisierungswettbewerb 2016 – 2. Preis
Auslober: Magistrat der Stadt Wien
Verkehrsplanung: Rosinak & Partner Ziviltechniker GmbH, Wien
Mitarbeit: Rike Kirstein, Daniel Reich
Auszug aus der Beurteilung durch das Preisgericht:
„Ein Wesensmerkmal des Wettbewerbsbeitrags ist das konsequente Aufgreifen der Sequenz der raumbegrenzenden Stadtkante bzw. Bebauungsstruktur und deren Übertragung in den Platzraum. Das in hohem Maß bestandsorientierte und -sensible Projekt zeichnet sich durch eine weitestgehend stringente Raumbildung aus, wobei – den Empfehlungen des Preisgerichts folgend – der Anteil an Grünflächen gegenüber dem Wettbewerbsbeitrag der 1. Wettbewerbsstufe tendenziell vergrößert wurde. (…)
Positiv gewürdigt werden die Schattendächer im Platzbereich wie auch die vorgeschlagene Überdachung der Haltestellenbereiche der Straßenbahn sowie generell die Raumlösung im Umfeld der U Bahn-Aufgänge und die hohe Durcharbeitungstiefe des Wettbewerbsbeitrags. (…)“
Erläuterungstext
Der Entwurf betont die Mitte des Platzes. Der gesamte Raum erfährt eine großzügige Verbindung von Ost nach West, ein ungehindertes Queren des Platzes in alle Richtungen wird ermöglicht. Der offene Raum wird durch einen grünen Rahmen definiert und mit den bestehenden Funktionsbauten sowie einigen neuen, charaktergebenden Körpern ergänzt und gegliedert. Zum verkehrsreichen Franz-Josefs-Kai und zur parallel führenden Straßenbahntrasse wird der grüne Rahmen mit einer Cortenstahlwand erhöht ausgebildet, sodass zur Platzmitte hin eine bis zu 1,50m hohe Kante entsteht, die mit langen Sitznischen ausgestattet ist. Im Zusammenspiel mit freistehenden Sitz- und Spielskulpturen unter einem Schattendach sowie einem Wasserspiel entsteht ein geschützter Raum mit vielfältigen Angeboten für Aufenthalt und Spiel. Die vielfältigen Sitzmöglichkeiten – entlang der Platzkante als auch freistehend – bieten auf dem gesamten Areal verschiedene Möglichkeiten des Zusammensitzens.
Ein fein differenziertes Oberflächenkonzept prägt die unterschiedlichen Platzbereiche, ein Wegenetz verbindet diese untereinander und bindet sie an die angrenzenden Straßenräume an. Wichtige Wegeverbindungen bleiben dabei erhalten oder werden neu entwickelt. Die längslaufende Akzentuierung von Raumkanten und Flächenbegrenzungen trennt unterschiedliche Platzräume und übernimmt Leitfunktionen. Die entlang der Gebäudekante verlaufende Flaniermeile wird so als eigenständiges, räumlich paralleles Element entwickelt, dass von einem Funktionsband begleitet wird.
Im Westen bildet der Morzinplatz einen räumlich eigenständigen Auftakt zum Schwedenplatz. Er wird als Gedenkort für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft als eigenständige Platzfläche neu gestaltet. Das Denkmal von Leopold Grausam wird – seitlich angeordnet – in die Platzfläche integriert.